Silver Society –  Der unaufhaltbare demographische Wandel

Die Weltbevölkerung wird immer älter – was kann das Betriebliche Gesundheitsmanagement dazu beitragen, das Beste aus dieser Entwicklung zu machen?

Fakt ist, dass die Lebenserwartung der Menschen ansteigt und die Weltbevölkerung somit älter wird. Dies lässt sich dadurch erklären, dass sich die medizinische Versorgung fortlaufend verbessert, wir Menschen ein besseres geistiges Gesundheitsbewusstsein entwickelt haben und die Geburtenraten kontinuierlich abnehmen. Dies führt dazu, dass es zunehmend mehr ältere als junge Menschen gibt. Das Bundesamt für Statistik geht davon aus, dass die Anzahl der 65-jährigen und älteren Menschen in der Schweiz bis ins Jahr 2050 von heute 1.64 Millionen auf 2.67 Millionen ansteigen wird. Dies ist ein Anstieg von über 60 Prozent!

Was bedeutet das? In einer Gesellschaft, die immer älter wird, sollten Unternehmen versuchen, attraktive Arbeitsbedingungen für ältere Personen zu schaffen. Warum dies wichtig ist und was das BGM dazu beitragen kann, diesen demographischen Wandel positiv zu gestalten, wird in diesem Beitrag aufgezeigt.

Was ist die Silver Society?
Die «Silver Society» oder auch «silberne Gesellschaft», beschreibt die Auswirkungen, welche die immer älter werdende Weltpopulation mit sich bringt und unsere Gesellschaft vor vielerlei Herausforderungen wie auch Chancen stellt. Dadurch, dass die älteren Generationen ein aktives und gesundes Leben führen und der Zugang zu Kommunikation, Bildung, Technologie und Mobilität noch nie so einfach und individuell zu gestalten war, fühlen sie sich geistig und körperlich fitter als je zuvor. Dies meistens sogar über ihr Rentenalter hinaus. Viele Senior:innen haben somit ein ganz anderes Lebensgefühl und eine andere Einstellung zu ihrem Alter. Studien zufolge fühlen sich knapp zwei Drittel der 65 bis 85-Jährigen im Schnitt mindestens 10 Jahre jünger, als sie es tatsächlich sind.

Somit ist 60 das neue 50. Doch obschon heute vermehrt über das Rentenalter hinaus gearbeitet werden möchte, sehen manche Arbeitgebende das Alter noch immer als Hindernis. Doch mit dem deutlichen Geburtenrückgang und der alternden Gesellschaft wäre die Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung nach dem Pensionsalter für Unternehmen eine grosse Chance.

Drei Gründe, warum Arbeitgebende ältere Mitarbeiter:innen in ihrer Unternehmung behalten sollten

Fachkräftemangel entgegenwirken: in den nächsten zehn Jahren werden 1.1 Millionen erwerbstätige Personen der Generation «Baby-Boomer» in den Ruhestand gehen. Aufgrund des Geburtenrückgangs gibt es jedoch nicht genügend Nachwuchs, um diese Lücke zu schliessen. Mit dem Einbezug älterer Mitarbeitenden, könnte dem entgegengekommen werden.

Wissenstransfer garantieren: gehen 1.1 Millionen Personen in den Ruhestand, fällt generationenübergreifendes Wissen und langjährige Expertise weg, wovon jüngere Arbeitnehmende profitieren könnten. Können jedoch Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die es älteren Mitarbeitenden ermöglichen, länger im Unternehmen zu bleiben, könnte das langjährige Wissen im Unternehmen bleiben oder rechtzeitig weitergegeben werden.

Diversität fördern: Altersdiverse Teamzusammenstellungen wirken sich positiv auf die Produktivität und Leistung der einzelnen Teammitglieder aus. Dies liegt unter anderem daran, dass Vielfalt im Allgemeinen die Innovation und die organisatorischen Ergebnisse steigert.

Der Beitrag von Betrieblichem Gesundheitsmanagement zur stärkeren Bindung von älteren Mitarbeiter:innen

  • Körperliche und mentale Gesundheit fördern: Obschon viele Senior:innen fitter sind als je zuvor, sollten Arbeitgebende die mentale und auch die körperliche Gesundheit der älteren Mitarbeitenden präventiv und nachhaltig mit altersgerechten Gesundheitsangeboten fördern. Dafür können sich beispielsweise Ergonomie-Schulungen oder Sensibilisierungs-Workshops zu Themen wie Motivation oder virtuelle Zusammenarbeit eignen.
  • Achtsamkeit in den Alltag integrieren: Oftmals werden ältere Mitarbeitende mit negativen Stereotypen oder Vorurteilen in Verbindung gebracht. Durch das Praktizieren von Achtsamkeit kann eine nicht wertende Haltung trainiert und somit ein besserer Umgang miteinander gefördert werden. Achtsamkeitstrainings bieten hierfür die ideale Grundlage.
  • Persönliche Kompetenzen fördern: Unsere sich stetig verändernde Welt erfordert nicht nur flexibles Denken, sondern auch lebenslanges Lernen. Das gilt für alle Generationen. In einer dynamischen Unternehmenswelt ist es wichtig, dass ältere Mitarbeitende neue Aufgaben erfolgreich meistern können und stets auf dem neusten Stand sind. Dafür kann es sich lohnen, gezielt die persönlichen Ressourcen der Mitarbeitenden zu stärken. Lernbereitschaft vorausgesetzt, können so notwendige Fach-, Gesundheits- und Selbstkompetenzen gefördert werden.

Der Wandel ist unaufhaltbar

Die Schweizer Bevölkerung wird in den kommenden Jahren noch älter werden. Diese Entwicklung stellt somit nicht nur eine Herausforderung für die Pensionskassen dar, sondern auch für unsere Gesundheit am Arbeitsplatz. Massnahmen einzuführen, um die psychische und die körperliche Gesundheit der (älteren) Mitarbeitenden in den Unternehmen präventiv zu fördern, ist also unabdingbar.